Museen verstehen

Von Audioguide bis capito App: Wie Museen immer mehr auf Verständlichkeit und Barrierefreiheit setzen

Rückläufige Zuschauerzahlen und drohende Budgetkürzungen bewirkten – der dunklen Drohkulisse zum Trotz – vor rund 15 Jahren etwas Gutes: Kulturanbieter mussten sich etwas einfallen lassen, um mehr und neues Publikum zu erreichen. „Raus aus dem Elfenbeinturm und ran an den Kunden!“, wurde somit die Devise der vielerorts neu gebildeten Marketing- und Kulturvermittlungs-Abteilungen der Kulturinstitutionen.

Kampf der Schwellenangst

Vieles hat sich seitdem getan: eine große Bandbreite von Vermittlungsangeboten wurde entwickelt, der Schwellenangst der Kampf angesagt. Workshops, Mitmach-Ausstellungen, Tage der offenen Tür, Museums-Nächte, maßgeschneiderte Angebote für Schulklassen oder Seniorengruppen, unterschiedlichste Formen von Audioguides oder interaktive Lernangebote – die Liste der kreativen Vermittlungs-Ideen der Kulturveranstalter ließe sich beliebig verlängern.

Künstlerische Inhalte begreifen können

Der Kern all dieser Vermittlungsangebote: das Verständlich-Machen und Begreifbar-Machen von künstlerischen oder wissenschaftlichen Inhalten. Denn nur, wer etwas versteht, kann Faszination und Freude, Neugierde und Spaß am Entdecken verspüren.

Informations-Angebote so (weiter-)zu entwickeln, dass sie bei von Besucherinnen und Besuchern verstanden werden, ist somit die einfache Konsequenz aus der Strategie der Öffnung. Außerdem entsprechen diese (Kommunikation-)Ziele zu 100% der gesetzlichen Forderung nach Barrierefreiheit: Von leicht verfügbaren und leicht verständlichen Informationen in einer Ausstellung profitieren natürlich gerade behinderte Menschen – aber alle anderen eben auch.

Sonderfall Audioguide

Beim Verstehen von ausstellungsbegleitenden Texten nimmt der Audioguide eine besondere Rolle ein. Vor allem für ausländische Gäste entwickelt, bleiben die Erläuterungen oft schwer verständlich, egal in welcher Sprache sie präsentiert werden. Das Handling der klassischen Audioguides –Ausleihen des Geräts, Bedienung verstehen und anwenden, Zurückgeben, Reinigung oder Entsorgung der Kopfhörer … – ist recht umständlich und stellt oftmals eine neue Barriere dar.

Sehr viel smarter in der Anwendung sind hier Lösungen, die die Smartphones der Besucherinnen und Besucher miteinbeziehen.

Leicht verständliche Infos direkt am eigenen Smartphone

Ein Beispiel hierfür: die capito App

  • Die capito App ist die einzige App am Markt, die Übersetzungen in eine leicht verständliche Sprache in einem digitalen Kanal zur Verfügung stellt.
  • Der Museums-Gast entscheidet selbst, wie einfach oder schwer es sein darf, denn die capito Übersetzungen sind in unterschiedlichen Sprachstufen verfügbar.
  • Selbstverständlich können in die App auch mehrere Sprachen sowie Gebärdenvideos eingebunden werden.
  • Die Verbindung von Exponat zu Handy wird über QR-Codes hergestellt. Der User scannt den QR-Code mit der capito App, die Erläuterungen in den unterschiedlichen Sprachstufen erscheinen direkt am Handy.
  • Ein weiterer Vorteil: die App sammelt Daten über die Nutzung des Angebots. Somit können Museen sehr genau erkennen, welche Exponate besonders interessant sind und welche weniger – ein wertvoller Input für das Qualitäts-Management.

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