Metapher

Erklärung

Eine Metapher ist ein Stilmittel, ein sprachliches Bild.
Dabei werden Wörter nicht in ihrer eigentlichen Bedeutung verwendet. Sie bekommen eine übertragene, versteckte oder nicht eindeutige Bedeutung, die in unseren Köpfen ein gewisses Bild erzeugt. Das sieht man am Wort selbst: „Metapher” kommt vom altgriechischen Wort „metaphorá”, was Übertragung bedeutet.

Mit Metaphern können Texte lebendiger und bildhafter werden. Sie regen unsere Vorstellung an. Aber genauso können sie auch schwieriger verständlich werden. Denn der Sinn von Metaphern wird im Text nicht erklärt und ist oft auch nicht eindeutig. Man muss also selbst darauf kommen, was mit einer Metapher gemeint sein könnte.

Beispiele

Hier kommen einige bildliche Beispiele: 

  • Sam sieht alles durch die rosarote Brille. –> Sam trägt (wahrscheinlich) keine rosarote Brille, sondern ist verliebt.
  • Meine Oma lässt die Katze aus dem Sack. –> Meine Oma sagt, wie es wirklich ist.
  • Er ist eine Leseratte. –> Er ist vermutlich keine Ratte, sondern liest sehr gerne.
  • Das Leben ist eine Achterbahnfahrt. –> Das Leben hat viele Höhen und Tiefen, wie eine Achterbahn. 
Ein Icon von einem Buch und einer Lupe.

Arten:

Es gibt verschiedene Arten von Metaphern.

  • Anthropomorphe Metaphern: Das bedeutet, das etwas vermenschlicht wird. Zum Beispiel bekommt ein Tier oder ein Objekt eine menschliche Eigenschaft: „Die Sonne lacht”, „Die Zeit rennt” oder „Die Schneeflocken tanzen im Wind”.
  • Euphemistische Metaphern: Etwas wird durch die Metapher schöner oder besser dargestellt, zum Beispiel: „den Bach runter gehen” statt „scheitern”, „den letzten Atemzug tun” statt „sterben”.
  • Synästhesie: Hier werden 2 Sinneswahrnehmungen miteinander verbunden, zum Beispiel das Hören mit dem Schmecken oder das Fühlen mit dem Sehen: „die süßen Töne der Musik” oder „die weichen Farben des Frühlings”.
  • Tote Metaphern: Das sind Metaphern, die wir in unsere Alltagssprache übernommen haben. Sie fallen uns gar nicht mehr auf, zum Beispiel: „Buchrücken”, „Tischbein”, „ein klarer Kopf” oder „etwas in den Griff bekommen”.

Tipp:

Metaphern verlangen uns ganz schön viel ab. Wenn wir sie verstehen wollen, brauchen wir das nötige Vorwissen und die Fähigkeit, die richtige Bedeutung herauszulesen. In der leicht verständlichen Sprache ersparen Sie das Ihrem Publikum und sagen genau, was Sie meinen. Also lieber „Für die Getränke müsst ihr nichts bezahlen” statt „Die Getränke gehen aufs Haus”. Prost!  
Vergleiche, die nahe an der Lebensrealität sind und keine übertragene Bedeutung haben, können dem Verständnis aber durchaus helfen.

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Ursula Semlitsch

Übersetzerin bei capito.
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