Leichte Sprache in der Wissenschaftskommunikation mit Marlene Dax (Universität Graz)
In unserer fünften Podcast-Folge von “Easy Language” haben wir mit Marlene Dax gesprochen, einer Dozentin und freiberuflichen Dolmetscherin an der Universität Graz. Marlene ist auf Dolmetschungen zwischen Deutsch, Englisch und österreichischer Gebärdensprache spezialisiert.
Wie alles begann
Im Gespräch erzählt uns Marlene von ihrem Hintergrund und wie sie erstmals mit Leichter Sprache in Berührung kam. Sie berichtet von einem Projekt an der Universität Graz, bei dem Studierende komplizierte englische Texte in verständliche englische Texte umschreiben sollten. Dieser Ansatz sollte ihnen die Grundlagen der Übersetzung vermitteln. Marlene erkennt jedoch, dass die Umsetzung gar nicht so einfach ist, wie es scheint.
Leichte Sprache in der Wissenschaft
Anschließend diskutieren wir die Rolle der Leichten Sprache an der Universität Graz. Marlene berichtet, dass sie in den Studiengängen zwar eine gewisse Rolle spielt, jedoch nicht im großen Maße. Sie sieht jedoch das Potenzial, die Leichte Sprache verstärkt in der Wissenschaftskommunikation einzusetzen, um wissenschaftliche Inhalte für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Marlene betont die Bedeutung von Ressourcen und die Bereitschaft aller Beteiligten, um Texte in Leichte Sprache zu übersetzen und zu veröffentlichen.
Geschlechtergerechte Sprache und Leichte Sprache
Im weiteren Verlauf des Gesprächs spricht Marlene über ihre Rolle in unserem CCUV-Projekt, bei dem sie zwischen Deutsch und Englisch übersetzt. Sie teilt ihre Erwartungen und betont, dass sie durch die Teilnahme an diesem Projekt ihren eigenen Horizont erweitern und neue Erkenntnisse gewinnen möchte. Ein Thema, das bereits diskutiert wurde, ist die geschlechtsneutrale Sprache und die Herausforderungen bei der Einbeziehung verschiedener Geschlechter in der Leichten Sprache.
Leichte Sprache und Gebärdensprache
Wir erfahren auch von Marlenes Erfahrungen als Gebärdensprachdolmetscherin und wie die Leichte Sprache in der Gebärdensprachdolmetschung eine Rolle spielt. Sie betont die Bedeutung einer klaren und verständlichen Kommunikation bei der Zusammenarbeit mit Menschen, die nicht österreichische Gebärdensprache als Muttersprache haben.
Wie sieht es auf Englisch aus?
Abschließend diskutieren wir den aktuellen Stand der Leichten Sprache im Englischen und wie leicht verständliche Informationen bereits in einigen Bereichen verfügbar sind, wie zum Beispiel in Regierungsdokumenten oder Nachrichten. Allerdings sind akademische Texte und Forschungsergebnisse in Leichter Sprache noch nicht weit verbreitet. Marlene stellt fest, dass ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von barrierefreien Informationen in der breiten Öffentlichkeit weiterhin geschaffen werden muss.
Wissenschaftlich und leicht verständlich?
Wir sind dankbar, Marlene in dieser Folge als Gast zu haben und freuen uns über ihre Beiträge zur Förderung der Leichten Sprache in der Wissenschaftskommunikation. Leichte Sprache erleichtert den Zugang zu Informationen für alle Menschen und schafft damit eine inklusivere Gesellschaft.
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Gibt es auf Englisch viele Texte in Leichter Sprache? Wie barrierefrei sind italienische Behörden? Und wie gendert man auf Französisch?
Diese Fragen haben wir Expert*innen aus ganz Europa gestellt. Zusammen mit ihnen sprechen wir über die leicht verständliche Sprache in den jeweiligen Landessprachen.
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In diesem Interview sprechen wir mit Melanie Wimmer, Expertin für Barrierefreiheit und Inkluencerin, Dax, über Inklusion und Barrierefreiheit im Alltag.
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